DI
Alfred Miegl

Diplomingenieur. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1900    † 1944

 

Lebenslauf

Alfred Miegl wurde am 8.9.1900 in Wien geboren. Er war Diplomingenieur. Er agierte als Amtswalter der vaterländischen Front und arbeitete in den Wiener E-Werken. Nach 1938 wurde er dort entlassen.

Mitglied der Widerstandsgruppe "Österreichische Freiheitsbewegung"

Alfred Miegl war Mitglied der konservativen Widerstandsgruppe "Österreichische Freiheitsbewegung".

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 30. 5. 1940 wurde DI Alfred Miegl verhaftet und am 3. 3. 1944 gemeinsam mit Dr. Karl Lederer und Rudolf Wallner (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.5.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Durch den ihm bekannten Mitangeklagten Wallner wurde er Ende 1939 zunächst von diesem von dem Bestehen der Österreichische Freiheitsbewegung und deren Zielen im Allgemeinen in Kenntnis gesetzt und bei weiteren Unterredungen eingehend über ihre illegalen Bestrebungen aufgeklärt. Er sagte seine Bereitschaft zur Mitarbeit zu und wurde von Wallner als Mitglied aufgenommen und (…) ver­eidigt. Auftragsgemäß begann er mit der Werbung von Anhängern und gewann alsbald 5 Mitglieder und vereidigte sie. (…) Anfang 1940 machte Wallner den Angeklagten in dessen Wohnung mit Lederer bekannt, und dieser setzte in längeren Darlegungen Ziele, Bestrebungen und Aufbau der Österreichische Freiheitsbewegung auseinander. (…) Bei den genannten Aussprachen wurde auch die Aufstellung militärischer Stoßtrupps ­erörtert.“

Gedenktafel

Sein Name steht auf einer Gedenktafel im Minoritenkonvent (Wien 8, Alser Straße 17).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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